eigtl. Christine Habernig, geb. Thonhauser; österreichische Dichterin; Werke u. a.: "Das Kind", "Das Krüglein", "Die Rosenkugel" (Erz.); "Die unvollendete Liebe", "Die Bettlerschale" (Lyrik)
* 4. Juli 1915 Groß-Edling bei St. Stefan/Kärnten
† 7. Juni 1973 Wolfsberg
Herkunft
Christine Lavant (eigentlich Christine Habernig, geb. Thonhauser), geboren 1915, wuchs als neuntes Kind eines Bergmanns in Groß-Edling im Lavanttal in Kärnten auf. Ihr Pseudonym wählte sie später nach dem Fluss ihrer Heimat. Armut und Krankheit bestimmten ihre Jugend. Der Lohn des Vaters reichte nicht aus, die kranke, tief religiöse Mutter strickte im Bett sitzend für Bauersfamilien und las unermüdlich dabei. Die ganze Familie lebte in zwei Zimmern, die Kinder schliefen zu zweit und zu dritt in einem Bett, und L. konnte wegen ihrer Kränklichkeit (Haut- und Lungentuberkulose), einer bedrohlichen Sehschwäche und einseitiger Taubheit infolge einer nicht behandelten Mittelohrentzündung nicht einmal alle Klassen der Hauptschule besuchen. Durch die Krankheiten ans Haus gebunden, beschäftigte sich L. mit Handarbeiten, Malen (Hinterglasmalereien und Aquarelle) und Schreiben. Zur Literatur kam die kurzsichtige Leseratte u. a. durch das Lesen eines Gedichtbandes von Rilke, der sie zum eigenen Schreiben anregte.